Baharat (= Gewürz)

Gewürze sind natürliche Aromastoffe, die entweder durch Zermahlen von Samen, Kernen, Wurzeln, Früchten, Blüten und Schalen oder durch Zerkleinern und Trocknen hergestellt werden. Gewürze verleihen unserem Essen Farbe, Geschmack, Duft und Aroma. Darüber hinaus hat es eine bakterizide, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, da es ätherische Öle und Alkaloide enthält. Im Altgriechischen, in China, Sumer, Assyrien, Ägypten und Rom wurden Gewürze zur Heilung von Krankheiten verwendet und berühmte Ärzte wie Hippokrates und Galen verwendeten das Gewürz bei der Herstellung von Arzneimitteln.

Gewürze waren und sind immer noch ein fester Bestandteil der Kultur und der Tradition in der türkischen Küche. Der Ursprung der Gewürze liegt in Indien, das in seiner Landesprache "Bharat" heißt. Indien ist das Land, das am meisten Gewürze konsumiert. Im Arabischen bedeutet das Wort "bahar" Duft und wenn man die Mehrzahl nimmt bedeutet "baharat" Düfte, was in der Türkischen Sprache "Gewürz" bedeutet. Das Wort "Aroma" stammt von den Griechen und aus alten römischen Überlieferungen ist bekannt, dass für das Gewürz der Ausdruck "Aroma" verwendet wurde. Wenn das Essen köstlich schmeckt, dann meint man tatsächlich den Geruch, denn nur 20% der Geschmackswahrnehmung findet auf der Zunge statt. Die Zunge nimmt nur wahr, ob das Essen süß, bitter, salzig oder sauer ist. Mit dem Geruchssinn können Millionen verschiedener Gerüche unterschieden werden. Die Wahrnehmung von z.B. Anis auf der Zunge ist einfach nur süß. Der Geruchssinn jedoch nimmt mehr als 20 verschiedene aromatische Komponenten wahr.


Die Geschichte des Gewürzes geht zurück auf den Tag, an dem der Mensch beim ersten Feuer das Kochen lernte. Archäologen behaupten, dass bereits 5000 v.Chr. die Menschen aromatische Pflanzen entdeckt und verwendet haben, um den Lebensmitteln Geschmack, Geruch und Aroma zu verleihen. Die Verwendung von Gewürzen wurde möglicherweise ursprünglich verwendet, um zu verhindern, daß Fleischprodukte verderben oder die verzehrten Lebensmittel schlecht rochen. Bei archäologischen Ausgrabungen im Südosten der Türkei wurden in einem Gebiet namens "Mesopotamien" Gewürzsorten wie Nelken, Safran, Senf, Fenchel und Thymian gefunden. Die erste schriftliche Aufzeichnung über die Verwendung von Gewürzen in Lebensmitteln wurde bei Ausgrabungen in Ägypten gefunden. In diesen Aufzeichnungen von 3500 v.Chr. wird berichtet, dass Senf sowohl als Aromastoff als auch als Konservierungsmittel verwendet wurde. Es ist auch erwiesen, dass die Geschichte der Gewürze im "Fernen Osten" beginnt.

Tatsache ist, das entlang der Seidenstraße größtenteils mit Gewürzen gehandelt wurde. Was sich eher romantisch anhört, hatte damals eher einen wirtschaftlichen Hintergrund. Gewürze wurden seit Tausenden von Jahren in schriftlichen Quellen erwähnt und gehandelt. Im 13. Jahrhundert waren Gewürze so wertvoll wie Gold und hatten das Geld als Bezahlmittel ersetzt. In der Vergangenheit wurden die Länder und die Handelsrouten, in denen der "Gewürzhandel" betrieben wurde immer reicher, wie z.B. Venedig und Genua. Die Gewürze, die von Kamelkarawanen und Schiffen aus Asien in den Nahen Osten und von dort in den Westen gebracht wurden, waren die wertvollste Ware der Handelsrouten, die als "Seidenstraße" (blau), "Gewürzstraße" (rot) und "Pelzstraße" (grün) bekannt wurden.


In der Antike brachten die reichen Kaufleute des Ostens die Gewürze mit großen Karawanen nach Rom. Während der Römerzeit wurden Gewürze verwendet, um das Aroma von Speisen zu dekorieren, die bei Banketten serviert wurden. Aber nicht nur um Speisen zu würzen. Auch Lorbeeren, die die Köpfe der olympischen Helden krönten. Öle, die nach dem Baden verwendet wurden. Weine, die mit Gewürzen aromatisiert wurden. Oder die Verwendung von Weihrauch an heiligen Orten wurden auf diesen Handelsrouten nach Europa gebracht. Die Geschichte vom Gewürz ist mit der Geschichte der Menschheit verflochten. Heutzutage spielen Gewürze im internationalen Handel keine allzu große Rolle mehr. Die Anbau- und Handelsmonopole sind verschwunden. Wegen dem überreichen und für jeden erschwinglichen Angebot stellen Gewürze keinen besonderen Wert mehr dar. Geblieben ist aber der Hauch des Fernen und Exotischen, der den Gewürzen schon immer anhaftete.


Anason (= Anis)


Aspir otu (= Saflor / Falscher Safran)


Biberiye (= Rosmarin)


Çemen otu (= Bockshornklee)


Çörek otu (= Schwarzkümmel)


Damla sakız (= Mastix)


Fesleğen (= Basilikum)


Gül suyu (= Rosenwasser)


Haşhaş (= Mohn)


Hint cevizi (= Muskat)


Kakule (= Kardamom)


Kara biber (= Schwarzer Pfeffer)


Karanfil (= Nelke)


Kekik pul (= Oregano)


Kekik sivri (= Thymian)


Kimyon (= Kreuzkümmel)


Kırmızı biber (= Roter Pfeffer)


Kişniş (= Koriander)


Mahlep (= Mahlab)


Mercanköş (= Majoran)


Nane (= Minze)


Safran (= Safran)


Sumak (= Sumach)


Susam (= Sesam)


Tarçın (= Zimt)


Urfa Biber (= Isot Chili)


Yenibahar (= Piment)


Zerdeçal (= Kurkuma)